Die Lauffener Erich-Kästner-Schule wird von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf besucht. In der Zeit der pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen waren ihre Schüler und Schülerinnen in besonderem Maße benachteiligt. Betroffen davon war nicht nur der Unterricht in den Schulfächern, sondern durch den verringerten Kontakt mit Gleichaltrigen, die emotional-soziale Entwicklung und der Umgang in einer Gruppe.

Diese emotional-sozialen Kompetenzen möchte ein Projekt stärken, das der Lauffener Reiterverein zusammen mit der Erich-Kästner-Schule entwickelt hat. In einer wöchentlichen Schul-AG kümmern sich jeweils zwei bis drei Kinder gemeinsam um ein Pferd, pflegen und versorgen es, lernen gemeinsam die Grundlagen im Umgang mit Pferden und dürfen natürlich auch ein bisschen reiten.

Die Pferde sind dabei der Katalysator. Freundlich wenden sie sich jedem Kind zu. Den Pferden ist es egal, ob ein Kind Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen hat. Motiviert durch die Freude, mit den Pferden umgehen zu dürfen, üben sich die Kinder in ihrer Gruppe im sozialen Umgang. Sie übernehmen Verantwortung für das Tier und auch für ihre Mitschüler, wenn sie diese auf dem Pferd sitzend führen. In dieser Situation müssen sie immer wieder zusammenarbeiten und auftauchende Schwierigkeiten bewältigen. So schulen sie ganz nebenbei ihre Problemlösefähigkeiten. Dadurch, dass sie ihre Arbeit, aber auch die Zeit auf dem Pferd gerecht teilen müssen, üben sie sich in Fairness, Aushandeln und Vermitteln.Auch das Pferd verlangt an manchen Stellen Geduld und liebevolle Fürsorge, bevor es den Wünschen des Kindes folgt. Doch es verzeiht auch ganz schnell, wenn jemand mal ungeduldig ist oder meckert. So erleben die Kinder, dass sie immer wieder liebevoll angenommen werden, auch wenn es ihnen nicht gelingt, ihre Gefühle und Reaktionen angemessen zu regulieren.

Gleichzeitig reagieren die Pferde ganz fein auf die Emotionen ihres Gegenübers. Wenn das Pferd plötzlich stehen bleibt, gilt es für die Kinder in sich hinein zu hören. Welche Gefühle kommen in ihnen hoch? Wie beeinflusst das ihren Körper? So lernen sie, ihre Gefühle und deren körperliche Anzeichen zu erkennen und damit umzugehen. Und wenn dann die Angst und die verkrampften Hände gefunden und gelöst werden, dann geht auf einmal auch das Pferd wieder vorwärts.

Erfolgserlebnisse passieren dabei ganz automatisch: Nach der Angst, den Huf eines so großen Pferdes anzuheben, kommt bald das selbstständige Auskratzen der Hufe. Beim Führen der Pferde gewinnen sie zunehmend Sicherheit und können sie bald durch einen Parcour leiten. Dem ersten, unsicheren Aufsitzen auf dem Pferderücken folgt das aufrechte, freihändige Reiten. Die acht Kinder freuen sich nicht nur am eigenen Erfolg, sondern auch an dem der anderen. Sie erleben, dass sie auch Dinge schaffen können, die ihnen zuerst schwierig erschienen oder Angst machten. Denn wer ein hunderte Kilogramm schweres Tier führen und reiten kann, dem erscheinen andere Schwierigkeiten gleich viel kleiner. Diese Erfolgserlebnisse sind gerade für Kinder, die im normalen Alltag oft Misserfolge erleben, besonders wichtig. Sie leiden oft unter einem geringen Selbstbewusstsein und empfinden sich nicht als selbstwirksam. Im Umgang mit den sanften “Riesen” des Reitvereins ändert sich das zunehmend.

Der Reiterverein Lauffen möchte die Kinder der Erich-Kästner-Schule mit diesem Angebot unterstützen. Mit unserer Übungsleiterin Nathalie, unserer Bufdi Ella und unseren drei wunderbaren Schulpferden Healy, Primi und Serena steht ein tolles Team bereit. Das Projekt wird finanziert durch das Rückenwind-Programm des Kultusministerium Baden-Württemberg. Für die dauerhafte Unterstützung der Schul-AG werden noch Sponsoren gesucht. Spenden sind möglich über den Reiterverein Lauffen (bitte Verwendungszweck angeben) und über

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